Wer braucht Griffverdickungen?

Wenn ein Kind den Stift nicht genau so hält, wie Mama, Papa oder auch Therapeutin sich das vorstellen, dann ist die Griffverdickung schon sehr nahe gerückt.  Hier stellen sich gleich mehrere Fragen: Muss das Kind den Stift genau so halten, wie es Mama, Papa und alle weiteren sich vorstellen oder gibt es Spielräume? Bei was genau hilft eine Griffverdickung eigentlich? Können Griffverdickungen auch schaden?

 

Also, es gibt Spielräume - natürlich, wie überall im Leben. Schaue sich doch jeder einfach mal seine eigene Schreibhaltung, Stifthaltung, Schrift an und dann die des Lebenspartners, Nachbarn, Kollegen. Schon haben wir viele Möglichkeiten entdeckt, wie Schreiben funktionieren kann. Die Grenze liegt da, wo Schreiben eben nicht mehr oder unzureichend funktioniert. Hier im Blog haben Sie schon gelernt, dass es z.B. auf die Fingerbeweglichkeit ankommt. Die muss gegeben und möglich sein. Die Kraftdosierung ist ein weiterer großer Punkt - sollte auch gut funktionieren. Die Auge Hand Koordination ist ebenso wichtig. Und es gibt noch ein paar weitere Punkte. Wo genau helfen jetzt die Griffverdickungen? Sie helfen dabei die drei Finger, Daumen, Zeige- und Mittelfinger am Stift zu positionieren und die anderen beiden Finger vom Stift weg zu halten. Das trägt unter Umständen dazu bei die Fingerbeweglichkeit möglich zu machen. Mit einer Griffverdickung alleine ist es dabei meist nicht getan. Bei unzureichender Fingerbeweglichkeit kommt die Hand um ein Fein- und Graphomotorik Training nicht wirklich herum. Schaden kann eine solche Griffverdickung nur insofern, als dass sie die Falsche sein kann. Es gibt ja deshalb so viele verschiedene, weil es so viele verschiedene Hände und Arten zu Greifen gibt (und natürlich weil es von allem und jedem heute ganz viel Verschiedenes gibt um den Konsum anzutreiben). Tatsächlich macht es Sinn einen Fachmann - eine Fachfrau nach der richtigen Verdickung für das eigene Kind zu fragen. Hier muss ausprobiert werden. Die Finger sollten sich locker anlegen (was man bei Vorschülern oder Erstklässlern generell nicht sieht) und es sollte bequem sein. Die Finger sollten damit in der Lage sein, den Stift vor und zurück zu bewegen (wie eine Schublade auf und zu geht) und zu kreisen und das mit unterschiedlichem Druck.

Oben im Bild sehen Sie eine Auswahl von Griffverdickungen. Die meisten zielen auf Menschen mit reduzierter Feinmotorik, das sieht man daran, dass die Griffflächen breit und breiter sind (die an den Stiften dran sind). Die Verdickungen, die vorne liegen, die kleinen, die sind tatsächlich ausschließlich zur Fingerpositionierung gedacht, hier muss man schon eine gewisse Fähigkeit haben und nur bei der Orientierung Probleme haben. Die Kugel wird  mit dem Gummiband am Stift befestigt und dann in die Handinnenfläche gelegt, während der Stift allein mit den Fingern gehalten wird. Diese Vorrichtung hiflt eine Grundspannung in der Hand aufrecht zu erhalten, damit das Schreiben, die Bewegung der Finger besser gelingt.

Einen kleinen aber sehr effektiven Tipp für Kinder, die immer noch viel mehr Finger an den Stift legen wollen, als nur die drei, habe ich noch für Sie: Geben Sie Ihrem Kind eine Murmel, die soll es mit dem kleinen und dem Ringfinger in der Hand halten, während die anderen Finger schreiben. Dies beschäftigt die Finger, hält den Tonus der Hand hoch und erleichtert damit das Schreiben.

 

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